Wie bindet man eine Fliege?
Zur Geschichte...
Die Herrenfliege taucht zum ersten Mal im 19. Jahrhundert auf und ist abgeleitet von einem Krawattenknoten, welcher vermeintlich vom bekannten englischen Dandy Beau Brummell erfunden wurde. Die Krawatte wird mehrmals um den Hals geschlungen und anschließend geknotet, sodass die beiden Enden nicht auf dem Hemd liegen. Ob rechteckig, als breiter asymmetrischer Knoten oder gerade mit Fischgrätenmuster, die Fliege zählte schnell sämtliche Befürworter.
Aus praktischen Gründen war sie vor allem bei Medizinern, Restaurateuren und Architekten beliebt und wurde 1904 zu Ehren Puccinis und seiner berühmten Oper Madame Butterfly vom Krawattenknoten zur Fliege getauft. Von Abraham Lincoln, Winston Churchill oder James Bond getragen, wird die Fliege sehr häufig mit Abendgarderobe assoziiert. Doch man trägt sie heute dank Alber Elbaz‘ Arbeit für Lanvin oder Alexis Mabille in den 2000er auch zu weniger formellen Anlässen.
Fliege zum binden
Die Fliege zum Binden ist sehr elegant und daher ideal für besondere Anlässe. Kombiniert mit Kläppchenkragen-Hemd und Smoking ergibt es den perfekten Look. Die Fliege hingegen ungebunden zu tragen, um James Bond nachzustellen, wäre ungefähr ebenso elegant wie eine Krawatte ohne Knoten zu tragen…
Gebundene Fliege
Für diejenigen, die nicht wissen, wie man eine Fliege bindet, sind gebundene Fliegen eine praktische Lösung. Erhältlich in den verschiedensten Formen und Stoffen, sowie einer Vielzahl von Mustern und Farben, ist die Herrenfliege eine gute Alternative zur Krawatte und zeugt von Stilgefühl.
Die Formen
Herrenfliegen werden generell in zwei Formen unterschieden, welche sich weiter in drei Größen bezüglich Breite und Höhe unterteilen:
- Slim : eignet sich perfekt für schmale Gesichter und eine zierlichere Statur.
- Normal : steht den meisten Gesichts- und Körperformen.
- Groß : eher für eine größere Statur geeignet.
Die "Flosse"
Verfügt über gerade oder leicht abgerundete Enden.
Der "Schmetterling"
Die Enden laufen spitz zu und ähneln wortwörtlich den Schmetterlingsflügeln.
Die Stoffe
Fliegen sind in verschiedensten Stoffarten erhältlich: Seide, Baumwolle, Leinen, Wolle etc. Die meisten Fliegen bestehen allerdings aus Seide, welche eventuell je nach Saison mit Leinen oder Wolle kombiniert ist. Baumwoll- oder Wollfliegen sind modern und eignen sich besonders für lässige Alltags-Looks.
Die Webarten
- Die Fliege aus Seidensatin lässt sich ohne sichtbaren Schussfaden weben und erhält so ihre glatte und weiche Oberfläche. Fliegen zum Selbstbinden bestehen im Allgemeinen aus Seidensatin.
- Die geflochtene Fliege besteht als Sommermodell meist aus einem Seiden- und Leinen-Gemisch und das Wintermodell aus einer Seiden- und Woll-Kombination.
- Die Fliege aus Samt : Samtfliegen verleihen Ihrem Outfit im Winter einen besonders edlen Touch.
- Die Strickfliege : ob für Strickkrawatten oder Strickfliegen, Strick wirkt grundsätzlich lässiger und werden entweder aus Wolle oder Seide gewebt.
Die Muster
Herrenfliegen sind in einer großen Auswahl von Mustern erhältlich, wodurch es sehr einfach ist, die richtige Fliege zum Outfit zu finden. Neulingen raten wir zunächst mit schlichteren Modellen wie einfarbigen Fliegen oder Fliegen mit Faux-Uni-Muster anzufangen. Die bereits erprobten Fliegenträger können sich mutig an die gestreiften, gepunkteten, karierten, Kaschmir-, sowie Hahnentritt- und anders gemusterten Fliegen heranwagen.
Wie man eine Fliege richtig bindet
Lassen Sie sich nicht verunsichern, eine Fliege zu Binden ist viel einfacher, als man denkt! Ohne großen Zeitaufwand können Sie sich also bald schon als Experte des Fliegenbindens bezeichnen. Das Geheimnis hinter einer gut gebundenen Fliege? Ganz einfach wie einen Schnürsenkel binden! Achten Sie allerdings darauf, dass die Enden Ihrer Fliege gleichmäßig sind.
1 - Legen Sie ein Ende der Fliege tiefer als das andere.
2 - Legen Sie nun das längere Ende über das kurze und umschlingen Sie dieses mit dem längeren. Ziehen Sie letzteres oben heraus. Sie haben einen ersten Knoten gebunden.
3 - Falten Sie das kürzere Ende horizontal, um damit die beiden Flügel der Fliege zu formen.
4 - Schlagen Sie das längere Ende um die Mitte der beiden zuvor geformten Flügel. Kleiner Tipp für den nächsten Schritt: ziehen Sie vorsichtig an den beiden Flügeln, um den Knoten zu festigen.
5 - Verdecken Sie das längere Ende hinter dem gefalteten Ende. Dazu nehmen Sie das längere Ende in der Mitte und stecken es durch die Schlaufe.
6 - Richten Sie die Fliege, indem Sie vorsichtig beide Flügel nach Außen ziehen.
Stilberatung: wie man eine Fliege trägt
Besser eignen sich niedrige offene Hemdkragen
Eine Fliege wird grundsätzlich zu einem Hemd getragen, allerdings nicht zu irgendeinem Hemd. Einige Kragenformen, wie z.B. der englische oder französische Kragen, eignen sich nicht besonders gut für eine Fliege, da sie zu hochgeschlossen sind und somit die optische Harmonie zwischen Hemdkragen und Fliege stören.
- Hemd mit italienischem Kragen : dieser Klassiker sollte in jedem Schrank zu finden sein, denn er passt zu allen Gesichtsformen und jedem Anlass.
- Hemd mit kleinem Kragen : dazu passt am besten eine Slim-Fliege. Dieser Kragen schmeichelt kurzen Hälsen, da er sie optisch verlängert.
- Hemd mit Rundkragen : trägt sich mit einer Fliege in Größe Slim oder Normal, damit der Kragen nicht verdeckt wird. Ideal für eckige Gesichter, da er ihnen Rundungen verleiht.
- Hemd mit Kläppchenkragen : dieses Hemd ist den großen Anlässen vorbehalten und kann beispielsweise zu einem Smoking kombiniert werden. Dazu passen Fliegen in Größe Slim oder Normal.
Für ein harmonisches Erscheinungsbild sollte der Abstand zwischen den beiden Kragenspitzen und die Breite der Fliege miteinander übereinstimmen.
Für einen lässigen Look können Sie zu dem jeweiligen Hemd auch einen V-Ausschnitt-Pullover, Jeans und Sneakers kombinieren!