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Ist Bio-Baumwolle besser?
Baumwolle ist eine der am weitesten verbreiteten und meistverwendeten Pflanzenfasern der Welt. Das Problem: Während ihr Anbau doch "nur" 2,5 % der Anbauflächen ausmacht, verbraucht sie laut Weltgesundheitsorganisation 15-20 % aller Pestizide weltweit. Das ist ganz schön viel für eine Faser, die als "natürlich" bezeichnet wird... Seit einigen Jahren gibt es daher einen verantwortungsvolleren Baumwoll-Anbau, der alle Produktionsschritte von der Saat bis zur Ernte einbezieht: die Bio-Baumwolle. Aber was ist der Unterschied zwischen Bio-Baumwolle und herkömmlicher Baumwolle? Und ist Bio automatisch besser?
Herkömmliche Baumwolle: Wie oben bereits erklärt, verbraucht der traditionelle Baumwollanbau einen Großteil der weltweit produzierten Pestizide und Insektizide. Diese gelangen in die Erde und belasten die Böden manchmal unwiederbringlich. Um Baumwollschädlinge auszurotten, verwendeten die Bauern in den USA beispielsweise lange Zeit Produkte auf Arsenbasis (das im wahrsten Sinne des Wortes ein Gift ist). Ganz zu schweigen von den synthetischen und chemischen Düngemitteln...
Biobaumwolle: Beim Anbau von Biobaumwolle sind weder Pestizide noch chemische Düngemittel oder Gentechnisch veränderter Organismen (kurz GVO) erlaubt. Der Boden wird mithilfe von natürlichem Kompost oder z.B. durch die Verwendung von Dung genährt. Neben der Verwendung von natürlichem Kompost wird beim Anbau von Bio-Baumwolle auch die Fruchtfolge gefördert, sprich eine zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Kulturpflanzen auf einem Feld. So erhält man ganz natürlich und vor allem langfristig fruchtbare und feuchte Böden.
Klassische Baumwolle: Der Anbau dieser Baumwolle erfordert astronomische Wassermengen. Während es Regionen gibt, in denen Wasser von Natur aus sehr reichlich vorhanden ist, wie zum Beispiel im fruchtbaren Nildelta, müssen in vielen anderen Regionen komplexe Bewässerungssysteme eingerichtet werden, die selten ohne Auswirkungen auf die Umwelt bleiben. Sie haben sicherlich noch die Bilder der Schiffe vor Augen, die im Sand des ausgetrockneten Aralsees, oder vielmehr des Schiffsfriedhofs, liegen. Damit Sie sich den enormen Wasserbedarf besser vorstellen können: für die Produktion eines T-Shirts werden 2.500 Liter Wasser benötigt (Quelle The Good Goods).
Biobaumwolle: Der Vorteil, wenn weniger Chemikalien verwendet werden, ist nicht nur, dass die Umwelt weniger belastet wird, denn ein Boden, der weniger Chemikalien enthält, speichert leichter Wasser und muss daher weniger bewässert werden. Die Verwendung von natürlichem Kompost senkt ebenfalls den Wasserverbrauch. Im Vergleich zum Anbau von herkömmlicher Baumwolle werden nur 400 Liter Wasser benötigt, um ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle herzustellen. Dies entspricht einer beträchtlichen Wassereinsparung von 84 %.
Klassische Baumwolle: Klar, wenn Pestizide und Insektizide in Hülle und Fülle eingesetzt werden, oft in Ländern mit ohnehin niedrigen Gesundheitsstandards, sind die Arbeitsbedingungen, gelinde gesagt, nicht ideal. Die regelmäßige Aussetzung verschiedener Giftstoffe, die beim klassischen Baumwollanbau verwendet werden, hat zu zahlreichen Gesundheitsproblemen wie Hautentzündungen, Halsschmerzen und in den schlimmsten Fällen sogar zu Fruchtbarkeitsstörungen geführt. In Mali haben Pestizide beispielsweise ein echtes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die Studie Nachhaltigkeit der Produktion in den Baumwollanbaugebieten Westafrikas, 2020 zeigt, dass bestimmte Pestizide im Baumwollanbau (von denen einige in Europa verboten sind) zu chronischer Toxizität und verschiedenen Gesundheitsproblemen führen.
Biobaumwolle: Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auf Bio-Baumwollfarmen sind in jedem Falle gesundheitlich besser, da im Bio-Anbau nicht mit Giftstoffen hantiert wird. Was andere Bereiche der Arbeitsbedingungen angeht, wie Gehälter, Arbeits- und Ruhezeiten etc. ist ein Thema für sich, man kann aber im Allgemeinen annehmen, dass Baumwollfarmen, die sich um die Umwelt sorgen, sich auch um das Wohlergehen ihrer Angestellten bemühen.
Seit ein paar Jahren arbeiten wir daran, von herkömmlicher Baumwolle auf Bio-Baumwolle umzusteigen. Wir haben bereits eine ansehnliche Kollektion von Produkten aus Bio-Baumwolle wie z.B. unsere Boxershorts, Poloshirts und Socken. Natürlich ist es auf kurze Sicht teurer, Bio-Baumwolle zu verwenden, aber wir denken lieber langfristig und nachhaltig, damit wir auch morgen noch schöne Kleidung anfertigen können.